Über mich:
1967 habe ich in München das Licht der Welt erblickt. Mit 18 Jahren bin ich vom Fahrrad auf das Motorrad umgestiegen und seit über
25 Jahren erfahre ich als Alleinreisende mit meinem Motorrad die Welt. Angefangen
hat alles ganz klein: Mit einer Kawasaki Z 650 B erkundete ich
eine Woche lang meine bayerische Heimat. Danach fuhr ich mit 23 Jahren
in die große weite Welt hinaus: fünf Monate lang war
ich in den Vereinigten Staaten von Amerika mit einer Honda Shadow 700 unterwegs.
Dort hat mich der Reise-Virus erwischt.
Zurück in Deutschland kaufte ich eine BMW R 100 GS/PD. Unsere
erste Testfahrt führte in den Norden, sechs Wochen lang durch
Dänemark, Norwegen und Schweden. Ein anschließendes Enduro-Training
überzeugte mich: wir bleiben zusammen. Mit einem großen
Tank (42 Liter), selbstgebauten Alukisten und einem Federbein von
Öhlins rüstete ich die BMW 1996 für sechs gemeinsame
Monate rund um Australien aus. Dort wurde bei einem Unfall der Tachometer
beschädigt. Daher begleitete mich ein IMO von TOURATECH auf
meiner nächste Reise quer durch Afrika (1997/98). Entlang der
Ostküste des "lachenden Kontinents" bis Tansania,
und weiter bis nach Kapstadt im Südwesten der Republik Südafrika.
Bei der nächsten Reise änderte ich die Himmelsrichtung:
Nach Osten, dem Sonnenaufgang entgegen, fuhr ich nach Wladiwostok, Korea und Japan. Dann kehrte ich um und fuhr noch einmal quer durch Russland wieder nach Hause.
"Ich bringe dein Motorrad nach China rein, aber nicht wieder
heraus." Dieser Satz veranlasste mich im Frühjahr 2005
zu einer Fahrt durch Polen, die Ukraine, Kasachstan und die Mongolei.
Meine treue R100 GS wollte ich freilich nicht in China lassen. Deshalb
habe ich mir für diese Reise eine gebrauchte TT 39, den Touratechumbau
der BMW F650 GS Dakar, gekauft. Gemeinsam haben wir insgesamt sechs Monate in China verbracht - ohne den normalerweise vom chinesischen Staat vorgeschriebenen Führer. Weil Abenteuer sich nicht planen lassen, kam damals an der Grenze alles
ganz anders, und Rotbäckchen (die BMW F650 GS/PD) ist wieder zu mir nach Deutschland zurück gekommen.
Inzwischen habe ich meinem Lebenslauf noch eine weitere Er-Fahrung hinzugefügt. Beinahe zurück zu den Wurzeln ging es für mich, als ich am 1. Januar 2009 nach New York flog. Und doch war es eine völlig neue Erfahrung: Erstmals war ich mit einem Reispartner unterwegs. Wir sind von Key West in Florida, dem südlichsten Punkt der kontinentalen USA, bis an die Nordküste Alaskas gefahren - durch Eis und Schnee, mitten im Winter. Bei gefühlten Temperaturen von minus 52°C bin ich die erste Frau, die den Dalton Highway mit dem Motorrad im Winter gefahren ist.
Um mich wieder aufzuwärmen habe ich mein Rotbäckchen, die F650GS Dakar nach Kamerun in Zentralafrika verschifft und besuche sie dort jedes Jahr ein paar Wochen. Leider hatte ich bei meinem letzten Besuch solche Zahnschmerzen, dass ich nicht zum Fahren gekommen bin. Aber ich freue mich schon auf den nächsten "warmen" Winter!
Auf meinen Reisen suche ich Begegnungen. Meine Neugierde
auf die Lebensweise, die Sprache, die Interessen und
den Humor der Menschen in den verschiedenen Kulturen dieser Erde locken mich immer wieder hinter dem Schreibtisch hervor.
"Zwischenmenschliche Beziehungen sind die größten
Abenteuer der Menschheit." In diesem Sinne bin ich tatsächlich Abenteuerin.
Alleine unterwegs zu sein hat einige Nachteile: Da ist kein vertrauter
Gesprächspartner und niemand, mit dem man Gepäck und Organisation,
sowie Freud und Leid während einer Reise teilen kann. Doch
für mich überwiegen die Vorteile: Ich lasse mich mit Haut
und Haar auf mir fremde Kulturen und ihre Menschen ein. Ich finde
Wege mit Leuten zu kommunizieren, deren Sprache ich nicht kenne,
und vielen meiner Gastgeber fällt es leichter eine einzelne
Person einzuladen, als zwei Menschen oder gar eine ganze Gruppe
- sowohl aus sozialen als auch aus finanziellen und räumlichen
Gründen. Als Alleinstehende werde ich ohne viel Aufhebens in
den Haushalt integriert und füge mich in das Familienleben
ein. Auf diese Weise erlebe ich - völlig subjektiv und ohne
statistischen Regeln zu genügen - das Leben in anderen Ländern.
Mein bisheriges Resümee: Überall auf der Welt gibt es
Wut und Enttäuschung sowie Angst und Trauer. Aber es gibt auch
überall Liebe und Zuneigung, Freude und Hilfsbereitschaft. Das Leben
in der großen, weiten Welt ist ebenso vielfältig und
interessant wie in dem kleinen bayerischen Dorf, in dem ich lebe, nur ein bisschen anders. Und: Es sind die vielen kleinen Freuden
des Alltags, die das Leben wirklich lebenswert machen - überall
auf der Welt! |